Im Wochenbett

Durch die Geburt eines Kindes, vor allem des ersten Kindes kommt es zu großen Veränderungen im Leben der Mutter bzw. der Eltern. Fast nichts ist mehr wie es war, eine Umstellung und Neuorientierung wird notwendig. Die junge Familie steht vor ganz neue Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Und jedes weitere Kind verändert erneut die gesamte Familienstruktur.

Bis sich alle an die neue Situation und aneinander gewöhnt haben und somit eine gewisse Alltagssituation entstanden ist dauert es meistens ca. sechs bis acht Wochen.
Die ersten acht Wochen nach der Geburt werden als „Wochenbett“ bezeichnet.

In den ersten zwölf Wochen nach der Geburt eines Kindes und darüber hinaus hat jede Mutter Anspruch auf Hebammenhilfe.
Während Hebammen zur Geburt im Krankenhaus meist nach Dienstplan arbeiten und so keine freie Hebammenwahl besteht, können Sie sich die Hebamme, die Sie im Wochenbett zu Hause betreuen soll, selbst aussuchen. In den ersten zehn Tagen nach der Geburt besucht Sie die Hebamme täglich, bei Bedarf auch 2-mal, egal ob die Geburt stationär, ambulant oder zu Hause stattgefunden hat.

Im Zeitraum zwischen dem 11.Tag nach der Geburt bis zum Ablauf von 12 Wochen können Sie die Hebammenhilfe noch bis zu 16-mal in Anspruch nehmen, und zwar in Form von Hausbesuchen oder Beratung per Telefon oder auch per Email. Besteht die Notwendigkeit für noch mehr Besuche, ist das nach ärztlicher Verordnung jederzeit möglich.

Nach 12 Wochen bis zum Alter von 9 Monaten des Kindes, bei stillenden Müttern bis zum Ende der Stillzeit haben Sie die Möglichkeit, bei Still- und Ernährungsfragen die Hebamme noch bis zu 8-mal zu konsultieren, wiederum per telefonischer Beratung oder Hausbesuch. Auch hier sind weitere Besuche auf ärztliche Anordnung möglich.

Die Wochenbettbetreuung umfasst:

Die Beobachtung des Neugeborenen

Die Hebamme beobachtet insbesondere
-die Abheilung des Nabels,
-die eventuelle Entwicklung einer Neugeborenengelbsucht
-die Gewichtsentwicklung
-das Verhalten des Kindes

Auch informiert sie über verschiedene Maßnahmen zur Vorbeugung, die in der Neugeborenen- und Säuglingszeit angeboten werden.

Anleitung und Beratung der Eltern in der praktischen Babypflege

Die Hebamme unterstützt Sie im Umgang mit dem Neugeborenen wie z.B. beim Wickeln, Waschen und Baden und berät Sie zu Fragen über Kleidung und Körperpflege usw., sowie auch im Umgang mit dem Tragetuch und anderen Tragehilfen.

Die Unterstützung der Mutter nach der Geburt

Dazu gehören Gespräche über die Geburt und die ersten Erfahrungen mit dem Kind.

Die medizinische Betreuung umfasst
- die Überwachung der Gebärmutterrückbildung, der Abheilung der Damm- oder Kaiserschnittnaht,
- die Beobachtung der Vitalfunktionen wie Blutdruck oder Verdauung und allem, was für die Gesundheit der Mutter notwendig ist, sowie
- die Hilfestellung bei Schwierigkeiten.

Die aktive Unterstützung des Stillens

Unser besonderes Anliegen ist es, die Mütter, die stillen möchten, von Anfang an gut anzuleiten, zu motivieren und mit allen Mitteln zu unterstützen, damit Mutter und Kind die Stillzeit als schön und bereichernd erleben können.

Sollte das Stillen nicht möglich oder nicht gewünscht sein, fällt natürlich auch die Beratung bei der Ernährung des Säuglings mit künstlicher Säuglingsnahrung in unser Aufgabengebiet.

Erste Wochenbettgymnastikübungen zu Hause

Schon in den ersten Wochen nach der Geburt ist es wichtig, Beckenboden und Bauchmuskulatur durch erste „sanfte“ Übungen wieder zu trainieren, bevor Sie einen ausführlichen und fundierten zehnstündigen Rückbildungskurs besuchen.

Informationen

Die Hebamme informiert Sie insbesondere über Vorsorgeuntersuchungen, Allergievorbeugung, die weitere Ernährung des Kindes und Familienplanung.

Weitere Themen in den ersten Monaten mit dem Baby

Zusätzlich zu den bereits genannten Themen wie z.B. Stillen, Beikost, Ernährung etc. gibt es noch eine Reihe weiterer Themen wie z.B. Schlafen, Tragehilfen, Zahnpflege für Babys, Hausmittel wie Wickel und Auflagen, Schreibabys, schwierige Geschwisterkinder usw., die wir bei unseren Mamatoto-Treffen zwar teilweise ansprechen, dort in diesem Rahmen aber nur oberflächlich besprechen können. Hierzu können wir Ihnen gerne eine individuelle Beratung anbieten.

Beratung der Familie und Vermittlung von Hilfsangeboten

Was nicht ausdrücklich im Leistungskatalog genannt ist, aber immer mehr in die Arbeit der Hebammen einfließt, ist die Bereitschaft und Fähigkeit der Hebammen, mit den jungen Familien über Erziehungsfragen und Probleme in der aktuellen Familiensituation zu sprechen, sie auf notwendigen Handlungsbedarf aufmerksam zu machen und ihnen, wenn nötig, Ansprechpartner und Hilfsmöglichkeiten zu vermitteln.